Kommentar |
Wo kann ein Mann in Rom eine Frau kennenlernen? Wie kann er ihre Liebe gewinnen? Wie kann er das Verhältnis zur Partnerin langfristig sichern? Solche Fragen behandelt Ovid in den ersten beiden Büchern seines Werkes über die Liebeskunst; im dritten Buch wendet er sich an die Frauen und gibt auch ihnen als praeceptor amoris Ratschläge. Dabei stellt sich der Dichter in die Tradition des Lehrgedichts, bricht sie aber zugleich, indem er z. B. statt des Hexameters das Metrum der Liebeselegie, das elegische Distichon wählt. Im Seminar werden wir uns einen Überblick über das Werk verschaffen, Besonderheiten der ovidianischen Dichtkunst herausarbeiten und die unterschiedlichen Einflüsse untersuchen, die in der Ars erkennbar sind. Thematisiert wird zudem die Konstruktion von Geschlecht im Werk.
Die Voraussetzungen für den Erwerb eines Leistungsnachweises sind die Übernahme einer Sitzungsleitung und eines Kurzreferats sowie regelmäßige Anwesenheit und gründliche Textvorbereitung.
Textausgabe (obligatorisch): P. Ovidi Nasonis Amores, Medicamina Faciei Femineae, Ars Amatoria, Remedia Amoris, ed. E. J. Kenney, Oxford 1994². Kommentare: A. S. Hollis, Ovid Ars Amatoria, Book 1, ed. with an introduction and commentary, Oxford 1977; Markus Janka, Ovid Ars Amatoria Buch 2, Kommentar, Heidelberg 1997; Roy K. Gibson, Ars Amatoria Book 3, ed. with introduction and commentary, Cambridge 2003. Zur Einführung: Niklas Holzberg, Ovid. Dichter und Werk, München 1998²; Ulrich Schmitzer, Ovid, Hildesheim u. a. 2011²; Katharina Volk, Ovid. Dichter des Exils, Darmstadt 2012. |