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Mapping postcolonial neighbourhoods - Detailseite

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer Ü51718
Semester WiSe 2024/25 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich Zentrale Abmeldefrist    01.07.2024 - 31.03.2025    aktuell
ÜWP: Zentrale Frist    01.07.2024 - 31.10.2024   
Beschreibung :
Falls Sie in den Belegungsinformationen zu dieser Lehrveranstaltung (Meine Veranstaltungen) ab dem 12.10.2024 noch den Status "AN" bzw. "angemeldet" sehen, dann wurden Sie auf einer Nachrückerliste vorgemerkt, da die vorgesehene Platzzahl bereits erreicht ist.

Die Anmeldung ist grundsätzlich bis zum 31.10.2024 möglich. Eine Vergabe der frei gewordenen Plätze wird bis dahin wöchentlich erfolgen.
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Fr. 10:00 bis 12:00 wöch     findet statt     1000
Gruppe 1:


Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Römhild, Regina , Prof. Dr. verantwortlich
Soh Bejeng Ndikung, Bonaventure , Prof. Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Ethnographie: Theorie Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2019 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Philosophische Fakultät, Institut für Europäische Ethnologie
Inhalt
Kommentar

(please scroll down for English)

 

In diesem Seminar geht es um Nachbarschaften, die durch das „Zusammengeworfensein“ (Doreen Massey) von Menschen und ihren global verteilten Geschichten in einer postkolonialen, postmigrantischen Stadt wie Berlin entstehen. Anders als der klassische Nachbarschaftsbegriff (vgl. „Kiez“), der eine gewachsene soziale Nähe von Nachbar*innen, die eng zusammenwohnen, behauptet, geht es uns hier um Benachbarungsprozesse zwischen Fremden, die durch Migration und ihre Folgegeschichten vor Ort aufeinandertreffen und darum, wie solche Nachbarschaften daran beteiligt sind, Stadt zu gestalten.

 Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem öffentlichen Raum, der zum Austragungsort dieser Begegnungen und zum Fokus unterschiedlicher Verortungen und der sie begleitenden Konflikte, aber auch möglicher Allianzen, wird. Welche Akteur*innen sind etwa an den Umbenennungskämpfen von Straßen mit kolonialrassistischen Bezeichnungen (wie M*Straße) beteiligt, und (wie) werden diese Akteur*innen dabei zu Nachbar*innen in einem geteilten Kampf um Anerkennung und Beteiligung? Welche Begegnungen unterschiedlicher kolonialer Geschichten und Gewalterfahrungen werden an Orten wie der Freifläche auf dem Nettelbeckplatz sicht- und reflektierbar gemacht? Welche geteilte Geschichte postmigrantischer Kämpfe um Zugehörigkeit prägt den Oranienplatz? Wie werden etablierte Erinnerungs- und Besitzkulturen rund um die ethnologischen Sammlungen im Humboldtforum von einer postkolonialen Bevölkerung Berlins in Frage gestellt und herausgefordert? Wie werden aktuelle Bezüge der Berliner Bevölkerung zu scheinbar entfernten Kriegen und Konflikten auf den Straßen und Plätzen der Stadt artikuliert – mit welchen Folgen? Welche neuen Nachbarschaften vor Ort und im globalen Raum werden durch ein neu ausgerichtetes Haus der Kulturen der Welt entworfen und praktiziert? Wie werden Wissenschaft und Universität durch den internen und externen Kontakt mit urbanen postkolonialen Nachbarschaften in die Auseinandersetzungen der Stadtgesellschaft involviert?

 Diese Fragen werden uns im Seminar beschäftigen und dazu anregen, solche öffentlichen Benachbarungsprozesse postkolonialer, postmigrantischer Akteur*innen in unser Bild von Stadt aufzunehmen und deren Gestaltungsbeiträge zu kartieren. Wichtige theoretische Grundlagen für die Entwicklung der Fragestellung und Perspektive sind Doreen Masseys globalisierungstheoretisches Konzept von „throwntogetherness“, Michael Rothbergs Ansätze von „multidirectional memory“, „memory citizenship“ (mit Yasemin Yildiz) und „implicated subjects“, Arjun Appadurais Perspektiven rund um „global ethnoscapes“, „deep democracy“, „cities and citizenship“ (mit James Holsten u.a.) sowie aktuelle Diskussionen um Zusammenhänge postkolonialer und postmigrantischer Konzepte von Gesellschaft (Naika Foroutan, Regina Römhild, Erol Yildiz u.a.). Methodologisch stehen Konzepte und Praktiken des künstlerisch-ethnographischen Mappings (vgl. migmap / Transit Migration; Moses März; Edouard Glissant) im Zentrum. Das Seminar beinhaltet den Austausch und die Zusammenarbeit mit beteiligten Akteur*innen und Wissensproduzent*innen des Amo Kollektiv Berlin, des Haus der Kulturen der Welt u.a.

 

Zur Vorbereitung werden eigenständige Recherchen rund um die im vorigen Abschnitt genannten Begriffe und Konzepte – gerne auch Lektüre zugehöriger Texte – empfohlen.

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This MA course is about neighborhoods that arise through the "throwntogetherness" (Doreen Massey) of people and their globally dispersed histories in a post-colonial, post-migrant city like Berlin. In contrast to the classic concept of neighborhood (cf. "Kiez"), which asserts an established social proximity of neighbors who live close together, we are concerned here with processes of neighborliness between strangers who meet locally through migration processes and their subsequent histories and how such neighborhoods are involved in shaping the city.

 

Particular attention is paid to public space, which becomes the venue for these encounters and the focus of different localizations and the conflicts that accompany them, but also possible alliances. Which actors are involved in the renaming struggles of streets with colonial racist designations (such as M*Street), for example, and (how) do these actors become neighbors in a shared struggle for recognition and participation? Which encounters of different colonial histories and experiences of violence are made visible and reflectable in places such as the open space on Nettelbeckplatz? What shared history of post-migrant struggles for belonging characterizes Oranienplatz? How are established cultures of memory and ownership around the ethnological collections in the Humboldtforum questioned and challenged by a postcolonial population in Berlin? How are the Berlin population's current references to seemingly distant wars and conflicts articulated on the city's streets and squares - with what consequences? What new local and global neighborhoods are being designed and practiced by a realigned House of World Cultures? How are science and the university involved in the debates of urban society through internal and external contact with urban postcolonial neighborhoods?

 

These questions will occupy us in the MA course and encourage us to include such public processes of neighboring among postcolonial, postmigrant actors in our image of the city and to map their contributions to shaping it. Important theoretical foundations for the development of the question and perspective are Doreen Massey's globalization-theoretical concept of "throwntogetherness", Michael Rothberg's approaches of "multidirectional memory", "memory citizenship" (with Yasemin Yildiz) and "implicated subjects", Arjun Appadurai's perspectives on "global ethnoscapes", "deep democracy", "cities and citizenship" (with James Holsten et al.) as well as current discussions on the connections between post-colonial and post-migrant concepts of society (Naika Foroutan, Regina Römhild, Erol Yildiz and others). Methodologically, the focus is on concepts and practices of artistic-ethnographic mapping (cf. migmap / Transit Migration; Moses März; Edouard Glissant). The seminar includes exchange and collaboration with participating actors and knowledge producers from the Amo Collective Berlin, the House of World Cultures and others.

 

In preparation, independent research on the terms and concepts mentioned in the previous section is recommended, including reading related texts.

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin