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Abolitionismus: trans und queere Analysen zu staatlicher Gewalt und Racial Capitalism - Detailseite

Grunddaten
Veranstaltungsart Projekttutorium Veranstaltungsnummer 51745
Semester WiSe 2024/25 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich Zentrale Abmeldefrist    01.07.2024 - 31.03.2025    aktuell
Zentrale Nachfrist    14.10.2024 - 17.10.2024   
Zentrale Frist    01.07.2024 - 09.10.2024   
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Fr. 12:00 bis 14:00 wöch von 18.10.2024      findet statt     1000
Gruppe 1:


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Staiblin, Eryn
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )     -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Philosophische Fakultät, Institut für Europäische Ethnologie
Inhalt
Kommentar

Abolitionismus beschreibt eine soziale und politische Bewegung, die im Kern eine Überwindung staatlicher Gewaltinstanzen wie Gefängnis, Grenzregimen und Polizei anstrebt, und sich der Etablierung alternativer Strukturen widmet. Breitergefasst richten sich abolitionistische Kämpfe gegen karzerale, punitive Systeme und Logiken, die auch in administrativen, bildenden und sorgenden Institutionen auffindbar sind, sowie von uns selbst verinnerlicht und verkörpert werden.

Der Schwerpunkt des Kurses liegt auf vergeschlechtlichten Dimensionen von Gewalt und den Erfahrungen von trans Personen und Queers mit staatlichen Instanzen und interpersoneller Gewalt. Wir beschäftigen uns damit, wie Menschen staatlichen Praktiken und Strukturen ausgesetzt sind und dadurch reguliert werden, aber auch wie Menschen versuchen diese Strukturen zu umgehen, alternative Strategien und eine abolitionistische Praxis zu entwickeln, die an Ideen kollektiver Befreiung knüpfen.

Zusammen mit (materialistischen) Impulsen aus den Trans Studies, hinterfragen wir Individualisierungen und karzerale Feminismen, die auch in vermeintlich queer/trans-inklusiven neoliberalen Agendas vertreten sind, und fokussieren auf relationalen Paradigmen.
Dabei soll uns die Frage begleiten: Wie lassen sich Strategien zum Umgang mit Gewalterfahrungen abseits strafender Praktiken denken?

Alle interessierten Personen sind zur Teilnahme willkommen, auch mit wenig Deutschkenntnissen (egal ob BA/MA für ÜWP). Vorherige Erfahrung mit dem Lesen von Sozial- und Kulturtheorien und Auseinandersetzungen mit kritischen Forschungsfeldern (Gender Studies, Black Studies, Disabilitiy Studies…) sind empfohlen.

Meldet euch bei eryn.staiblin@hu-berlin.de, falls ihr Fragen oder access needs vorab habt.

Das Projekttutorium findet in Raum 107a statt

Gefängnisethnographie – Versicherheitlichung – Sicherheit – Transformative Justice – Prison-Industrial-Complex – Kapitalismus – Soziale Bewegungen – Trans Studies – Queer Studies – Black and Indigenous Queer/Trans Studies – Polizei – Inhaftierung – Repression – Transmisogynie – Travesti – Community – Accountability – Fürsorge/Care

 

 

English:

Abolitionism is a social and political movement which aims to overcome state apparatuses like prisons, border regimes and the police, while establishing alternative structures. More broadly, abolitionist struggles target carceral, punitive systems and logics that can also be found in administrative, educational and caring/welfare instituitons, as well as embodied in ourselves.

The focus of this class is on gendered dimensions of violence and experiences of trans people and Queers with state authority and interpersonal violence. We will examine how people are subjugated to state power but also how people try to evade those structures and develop alternatives through an abolitionist praxis.

Alongside (materialist) impulses of trans studies, we question individualization and carceral feminisms, which are also perpetuated by seemingly queer/trans-inclusive neoliberal agendas, and focus on relational paradigms.
Crucial to this project tutorial is the question: how can strategies to address experiences of violence be thought of beyond punitive practices?

Everyone interested is welcome to join, no matter your German skills. Previous experiences of reading social/cultural theories and first encounters with critical fields of study (Gender Studies, Black Studies, Disability Studies…) are recommended.

Reach out to eryn.staiblin@hu-berlin.de if you have prior questions or access needs.

The course will take place in room 107a. 

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Auswahl an Literatur:
Martins, Alexandre/Coelho, Caia Maria (2022): Notes on the (Im)possibilities of an Anti-colonial Queer Abolition of the (Carceral) World, in: GLQ, Bd. 28, Nr. 2, 207–226

Hwang, Ren-yo (2019): Deviant Care for Deviant Futures: QTBIPoC Radical Relationalism as Mutual Aid against Carceral Care, in: Transgender Studies Quarterly, Bd. 6, Nr. 4, 559–578

Gilmore, Ruth (2022): Was tun?, in: Loick, Daniel/Thompson, Vanessa (Hrsg.), Abolitionismus. Ein Reader, 2. Aufl., Berlin: Suhrkamp Verlag, 515-521

Gill-Peterson, Jules (2022): The Cis State II, Sad Brown Girl

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 3 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin