Vom Großraumbüro zur Autofabrik, von unbezahlten Tätigkeiten im Haushalt bis zu Appvermittelten Jobs bei Uber oder Deliveroo – obwohl schon oft verabschiedet (in jüngerer Zeit gern mit Verweis auf Roboter und Automatisierung) bleibt Arbeit eine grundlegende Kategorie gegenwärtiger Gesellschaften. Arbeit in ihren verschiedensten Formen ist grundlegend für die Produktion gesellschaftlichen Reichtums, sie strukturiert Teilhabe und Ausschluss ebenso wie Architektur und Alltag und ist untrennbar verwoben mit Geschlechterverhältnissen. Das Seminar bietet eine Einführung in den Begriff und das Forschungsfeld Arbeit. Wie lässt sich Arbeit anthropologisch verstehen und erforschen? Was sind Perspektiven der Europäischen Ethnologie auf Arbeit? Der erste Teil des Seminars entwickelt den Begriff der Arbeit insbesondere im Kontext anthropologischer und marxistischer Debatten. Der zweite Block widmet sich den Fragen: Wer arbeitet eigentlich? In welchen Bereichen? Und wieso? Damit wendet sich dieser Block der gesellschaftlichen Arbeitsteilung und insbesondere Fragen von Geschlecht, sozialer Reproduktion und Migration zu. Der dritte und finale Teil des Seminars widmet sich aktuellen ethnographischen Forschungen zu Arbeit. Hier interessieren uns insbesondere neue Formen digitalisierter und flexibler Arbeit. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der sogenannten Gig Economy und damit auf digitalen Plattformen wie Uber, Deliveroo oder Amazon Mechanical Turk und ihrer Rolle in der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts.
Die Veranstaltung wurde 2 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden: