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Fürsprache: Soziale Kritik und poetische Praxis - Detailseite

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 5210047
Semester SoSe 2025 SWS 2
Rhythmus jedes Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich Zentrale Abmeldefrist    01.02.2025 - 30.09.2025    aktuell
Zentrale Frist    01.02.2025 - 09.04.2025   
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mo. 12:00 bis 14:00 wöch 1.201 (Seminarraum)
Stockwerk: 2. OG


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Doro24 Universitätsgebäude am Hegelplatz - Dorotheenstraße 24 (DOR 24)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     40
Gruppe 1:


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Widder, Roman , Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Deutsch Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsche Literatur Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Programmstudium-o.Abschl.  Deutsch Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Programmstudium-o.Abschl.  Deutsche Literatur Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für deutsche Literatur
Inhalt
Kommentar

Wer für andere spricht, nimmt ihnen ihre eigene Stimme. Die politische Gegenwart ist sensibilisiert für die Gewalt solcher Vereinnahmung, insbesondere marginalisierte Gruppen sollen für sich selbst sprechen. Demgegenüber steht die Auffassung, dass Fürsprache für demokratische Prozeduren der Stellvertretung wie für juristische Formen der Advokatur nicht verzichtbar ist. Nur wer Fürsprecher hat, besitzt überhaupt Chancen, gehört zu werden. Tatsächlich war dies auch die Position, welche die postkoloniale Theoretikerin Gayatri Chakravorty Spivak in ihrem epochalen Text Can the Subaltern Speak? (1988) vertreten hat.
Die Literaturwissenschaften beschäftigen sich zwar schon seit Längerem mit Fragen der Repräsentation, selten haben sie sich dem Problem der Fürsprache jedoch systematisch gestellt. Dabei ist die Behauptung, für andere sprechen zu können, in der Literatur omnipräsent und scheint mithin die Quintessenz narrativer Fiktion auszumachen. Welche Varianten des Für- und des Mitsprechens sind literarisch also erprobt? Welche Versuche gibt es, die Stimme jener zu vertreten, die keine Stimme haben? Und wie lässt sich die Szene der Fürsprache auf das Verhältnis von Herausgeber:innen und Autor:innen, Leser:innen, Erzählinstanzen und Figuren übertragen?
Das SE erkundet Szenen der Fürsprache in der Literatur vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Einen besonderen Fokus legt sie dabei auf Konjunkturen weiblichen Schreibens, (post)koloniale Fürsprache-Poetiken, dokumentarische Textpraktiken sowie postmigrantische und autosoziobiografische Gegenwartstexte.
Arbeitsleistung: Thesenpapier oder Impuls-Referat

Literatur

Rüdiger Campe: Fürsprache als rhetorische Sprechsituation und die Geschichte der Rhetorik. In: Martina Wagner-Egelhaaf (u.a.): Rhetoriken zwischen Recht und Literatur. Heidelberg 2024, S. 29-49; Katrin Trüstedt: Stellvertretung. Zur Szene der Person, Konstanz 2022; Annika Hildebrandt, Roman Widder (Hg.): Fürsprache. Subalterne Literatur seit der Volksaufklärung. Schwerpunkt der Zeitschrift für Germanistik 1/2024.

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 3 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin