Arno Schmidt verdiente das Geld zum Lebensunterhalt zunächst weniger durch eigene literarische Arbeiten sondern durch Übersetzungen und Radioessays zu vergessenen bzw. wenig bekannten Autoren. Als die Popularität des Bargfelder Autors wuchs, nahm sich der Verlag Zweitausendeins der Sache an und verlegte in zwei Staffeln die Haidnischen Alterthümer als Wiederveröffentlichungen von Schmidt hervorgehobener Autoren oder Werke. Beginnend mit dem düsteren Aufklärer Wezel reicht das Spektrum über die Romantiker Tieck und Fouqué sowie den Großroman Gutzkows „Die Ritter vom Geiste“ zu historischen (Oppermann) und Zukunftsromanen (Lasswitz) vom Ende des 19. Jahrhunderts. Aufgenommen in die Reihe wurden die Bestsellerautoren August Lafontaine und Verne ebenso wie die sehr unterschiedlich obskuren Autoren Meyern (Protofaschist) und Laukwitz (Literatur von unten). Neben den hellsichtigen politischen Beobachtungen eines Massenbach stehen die post-romantischen Erzählungen Schefers, aber auch Reiseberichte, eine gothic novel sowie ein utopischer Roman fanden dort Eingang. Im Fokus des Seminars werden die Reflexionen stehen, die begründen, warum den jeweiligen Texten ein Platz unter den Haidnischen Alterthümern zugestanden wurde; gefragt wird also nach ästhetischen, literaturgeschichtlichen oder anderen Kriterien und Kategorien, die am Gegenstand (dem historischen Text) zu überprüfen sind.
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