Aktuelle Zusammenführungen von Technologie und Stadt werden unter dem Schlagwort „Smart City“ umgesetzt und diskutiert. In den letzten zehn Jahren hat u.a. kulturanthropologische Forschung gezeigt, dass dieser als Marketing-Effekt der Wirtschaftsförderung und ideologisch aufgeladenes ‚technological Imaginary‘ dekonstruieren werden kann. Sie hat aber auch gezeigt, dass „Smart City“-Projekte mehr sind als erneute, substanzlose, technikfetischistische Visionen. ‚Smart Urbanism‘ zeigt sich als stadtplanerisches und gesellschaftspolitisches Paradigma mit zwar oft weniger schillernden, aber realen Konsequenzen für das städtische Leben. Nicht zuletzt wird in kritischen Diskursen deutlich, dass die Digitalisierung der Stadt nicht nur ein spezifisches, zeitgenössisches Phänomen ist, sondern größere gesellschaftspolitische Debatten, ebenso wie historische Formationen spiegelt.
In diesem Seminar erkunden wir diese Ambivalenzen. Wir beschäftigen uns mit den technologischen Imaginären der Stadt, den konkreten Materialisierungen urbanistischer Technopolitik sowie ihren gesellschaftspolitischen Zusammenhängen und Genealogien.
Dafür werden wir zum einen zentrale digitale Technopolitiken herausarbeiten. Zum anderen werden wir diese vor den Hintergrund breiter Debatten um ‚technical democracy‘, dem Geist des digitalen Kapitalismus und ‚technologischer Souveränität‘ stellen und reflektieren.
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Viele Texte werden auf Englisch sein. Die Seminardiskussionen werden auf Deutsch stattfinden. Englischkenntnisse oder die Bereitschaft, mehr Zeit in die fremdsprachliche Textarbeit zu investieren sind somit wichtig. Mögliche sprachliche Schwierigkeiten haben Raum in Seminardiskussion und -Organisation (z.B. können Tandems gebildet werden).
Zusätzliche (Lern-) Erfordernisse und Bedürfnisse können selbstverständlich berücksichtigt werden - bitte bei julia.valeska.schröder@hu-berlin.de zur Auslotung der Möglichkeiten melden.
Die Veranstaltung wurde 3 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden: