Die Auseinandersetzung mit dem Phänomen Anerkennung beschäftigt die Wissensbereiche Philosophie, Politik und Psychoanalyse. Literatur wiederum bietet die Schauplätze, auf denen die Komplexität dieses interpersonellen und gesellschaftlichen Problems gezeigt und ausgetragen wird. Ausgehend von Hegels Darstellung zur Beziehung zwischen Herrschaft und Knechtschaft (Phänomenologie des Geistes, 1807), haben sich im westlichen Kontext vor allem Jessica Benjamin, Nancy Fraser und Axel Honneth mit Untersuchungen zum individuellen und sozialen Komplex Anerkennung hervorgetan.
Im ersten Teil des Seminars streifen wir diese bekannten Standpunkte, um uns Perspektiven zu Anerkennung aus dem französisch- und spanischsprachigen Kulturraum zuzuwenden (insb.: Paul Ricœur. Parcours de la reconnaissance. 2004; Bolívar Echeverría. La modernidad de lo barroco. 1998; Adolfo Sánchez Vázquez. Filosofía de la praxis. 1980). Auf diese Auseinandersetzung bauend, beschäftigen wir uns im zweiten Teil des Seminars mit der spanischsprachigen, literarischen und filmischen Darstellung von weiblicher Migration aus Lateinamerika und analysieren die darin beschriebene Suche nach Anerkennung in ihren verschiedenen Facetten.
Hinweise:
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