Einführungstermin
„Sind die Frauen der Emanzipation homosexuell – nun dann lasse man sie doch! Dann sind wir es doch mit gutem Recht. Wen geht‘s an? Doch nur die, die es sind.““ Dies schrieb die frauenliebende Feministin Johanna Elberskirchen 1904 angesichts einer Zunahme antifeministisch motivierter Homosexualitäts-Vorwürfe an die bürgerliche Frauenbewegung im Kaiserreich. Denn Frauen, die sich politisch organisierten – das mussten doch Angehörige eines „Dritten Geschlechts“ sein? Wir sehen: Geschlecht und Sexualität sind eng miteinander verwoben. In dem Seminar nehmen wir eine queere Forschungsperspektive auf das 19. Jahrhundert ein. Dabei beleuchten wir Praxen und Debatten jenseits der bürgerlichen Geschlechtscharaktere und untersuchen, wie unterschiedliche Sexualitätskonzepte je nach gesellschaftlicher Positionierung mit spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten einher gingen.
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