Medien operieren in Verbünden, bilden Infrastrukturen oder bauen auf diesen auf. Ein Smartphone beispielsweise kann nur in komplexen Liefer- und Produktionsketten hergestellt werden und ist für sein Funktionieren auf Strom-, Telefon- und Datennetzwerke sowie konstante Updates der Software und Vieles mehr angewiesen. Für diese Zusammenhänge interessieren sich die Critical Studies of Media Infrastructures, die sich in den letzten Jahren innerhalb der amerikanischen Medienwissenschaft, inspiriert von der Infrastrukturtheorie der Anthropologie, als Forschungsfeld etabliert haben. Dem Blickfeld entzogene Dinge wie Unterseekabel und abgelegene Serverfarmen werden durch diese Forschung sichtbar und analysierbar. Auch in der deuschsprachigen Forschungslandschaft hat sich der Fokus auf Infrastrukturen als produktiv erwiesen, um historische und aktuelle Medientechnologien und die damit verbundenen politischen, ökonomischen und ökologischen Dynamiken besser zu verstehen. Wir lesen in diesem Seminar zentrale deutsch- und englischsprachige Texte dieses Forschungsfeldes und lernen Infrastrukturen sowohl als Thema und als auch als medienwissenschaftliche Methode kennen.
MAP: Hausarbeit, mündliche Prüfung am 24. Februar 2025 und 25. Februar 2025
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