„Jedes Mitglied ist zu regelmäßigem Besuch der Uebungen seines Seminars verpflichtet. Wiederholte unentschuldigte Versäumnis zieht den Ausschluß aus dem Seminar nach sich“ – so heißt es in einer Satzung für Studierende unseres Hauses vor genau 100 Jahren. Heute undenkbar… Mit Geldstrafen belegt werden z.B. auch nach dem Lüften geöffnete Fenster, das unnötige Brennen des Lichts oder das unachtsame Verstellen von Büchern, während – heute ebenfalls undenkbar – das Rauchen innerhalb der Räumlichkeiten bis auf weiteres ausdrücklich gestattet bleibt. Wie also hat man an unserem Institut, das streng genommen auf eine fast 200-jährige Geschichte zurückblicken kann, im Kaiserreich, in der Weimarer Zeit, während des Nationalsozialismus oder in der DDR studiert? Wer waren die führenden Wissenschaftler des Hauses, was hat sie angetrieben, wo lagen ihre Forschungsgebiete und Interessen? Was wissen wir über NS-Karrieren und die Vertreibung jüdischer Studierender und Wissenschaftler nach 1933? Welche Repressionen, Verengungen aber auch thematische Neuerungen gab es in der Zeit der DDR und was geschah nach der Wende von 1989? In diesem Seminar verorten wir die Entwicklung der Musikwissenschaft an der Humboldt-Universität durch archivalische Dokumente und Schlüsseltexte ihrer führenden Repräsentanten in den turbulenten Zeitläufte des 19. bis 21. Jahrhunderts und in der Geschichte unseres Faches, in der das Institut über viele Jahre eine bedeutende Rolle spielte.
Themen- und personenspezifische Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
Hausarbeit
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