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Mehr als Erwerbsarbeit: erweiterte Arbeitskonzepte in der (soziologischen) Geschlechterforschung - Detailseite

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 530186
Semester WiSe 2024/25 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich Zentrale Nachfrist    14.10.2024 - 17.10.2024   
Zentrale Frist    01.07.2024 - 09.10.2024    aktuell
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mo. 16:00 bis 18:00 wöch 003 (Seminarraum)
Stockwerk: EG


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Uni3b Institutsgebäude - Universitätsstraße 3b (UNI 3)

Außenbereich nutzbar Innenbereich eingeschränkt nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
Wimbauer findet statt   14.10.2024:  17
Gruppe 1:


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Wimbauer, Christine , Prof. Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Geschl.stud./Gender Stud. Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Master of Arts  Sozialwissenschaften Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Programmstud.-o.Abschl.MA  Sozialwissenschaften Programm ( POVersion: 1999 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialwissenschaften, Soziologie der Arbeit und der Geschlechterverhältnisse
Inhalt
Kommentar

Wer Arbeit auf Erwerbsarbeit beschränkt, verliert – wie die geschlechtersoziologische Arbeitsforschung und u.a. die Social Reproduction Theory hervorhebt – eine ganze Reihe an gesellschaftlich notwendigen, weiblich konnotierten und auch rassifizierten Tätigkeiten der sozialen Reproduktion aus dem Blick. Gleiches gilt für die Funktionen dieser Tätigkeiten für die kapitalistische Vergesellschaftung. Wie im Laufe des Seminars deutlich wird, hat diese Grundannahme feministischer Arbeitsforschung aus den 1970er Jahren bis heute nicht an Brisanz verloren.
In dem Seminar beschäftigen wir uns zunächst mit den Grundlagen des Arbeitsbegriffs, was uns u.a zum Verhältnis von Arbeit und Liebe führen wird. In einem weiteren Schritt stehen Geschlechterverhältnisse und u.a. die doppelte und widersprüchliche Vergesellschaftung der Genusgruppe „Frauen“ im Zentrum. Wir betrachten weiter verschiedene Arbeitsfelder (Hausarbeit, Sorgearbeit, Erwerbsarbeit) und verschiedene gesellschaftliche Ebenen, die für Arbeit relevant sind (Wohlfahrtsstaat, Arbeitsorganisationen, Familie).
Aufbauend auf diesen Grundlagen setzen wir uns mit ausgewählten neueren Arbeitsbegriffen auseinander, in denen das frühe feministische Plädoyer einer Erweiterung des Arbeitsbegriffs aufgegriffen und anhand verschiedener Felder ausgearbeitet wird. Wir diskutieren zum Beispiel die Gefühlsarbeit von Stewardessen, die affektive Arbeit von Hausarbeiterinnen und die ‚body care‘-Arbeit von Leihmüttern oder fassen Gebären als Arbeit. Schließlich diskutieren wir, ob auch z.B. das Gesundheitshandeln von chronisch Erkrankten oder das Normalisierungshandeln von LGBTQ+-Familien als „Arbeit“ gefasst werden kann. Abschließend ziehen wir ein Resümee: Wofür sind diese Arbeitsbegriffe hilfreich? Wo gerät der Arbeitsbegriff aber womöglich an seine Grenzen?

Literatur
  • Wimbauer, Christine und Mona Motakef (2020): Prekäre Arbeit, prekäre Liebe. Über Anerkennung und unsichere Lebensverhältnisse. Frankfurt/New York: Cam¬pus. https://www.campus.de/e-books/wissenschaft/soziologie/prekaere_arbeit_prekaere_liebe-16170.html
  • Carstensen, Tanja/Klein, Isabel (2020): Unsichtbare Arbeit: Geschlechtersoziologische Perspektiven auf Verfestigungen und Neuverhandlungen von Ungleichheiten am Beispiel von Digitalisierung, körpernahen Dienstleistungen und der Corona-Pandemie. In: AIS-Studien, 13(2), 61-77. https://doi.org/10.21241/ssoar.70988
  • Duden, Barbara; Gisela Bock (1977): Arbeit aus Liebe – Liebe als Arbeit: zur Entstehung der Hausarbeit im Kapitalismus. In: Frauen und Wissenschaft. Beiträge zur Berliner Sommeruniversität für Frauen Juli 1976, Berlin: S. 118-155.
  • Krebs, Angelika (2002): Arbeit und Liebe. Die philosophischen Grundlagen sozialer Gerechtigkeit. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
  • Hochschild, Arlie (2006): Das gekaufte Herz. Die Kommerzialisierung der Gefühle. Frankfurt a.M./ New York: Campus.
  • Teschlade, Julia, Mona Motakef und Christine Wimbauer (2023): Discrimination and normalization as an effortful social practice: An analysis of LGBTQ+ families in Germany. In: Sexualities, Online First. Open Access

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin