Zwar ist die Gleichberechtigung der Geschlechter im Grundgesetz festgeschrieben, dennoch finden sich empirisch vielfältige Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Die Kategorie „Geschlecht" ist damit (nach wie vor) eine zentrale Kategorie sozialer Ungleichheit.
Nach einer historischen Einführung werden im ersten Block des Seminars wesentliche soziologische Theorien und Konzepte zu Geschlechterungleichheiten vorgestellt: Die frühe Frauenforschung macht die gesellschaftliche Arbeitsteilung als Ursache der Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern aus. Das Konzept der doppelten Vergesellschaftung von Frauen fasst Geschlecht als Strukturkategorie und zeigt Widersprüche auf, die sich daraus ergeben. Ein weiterer zentraler Ansatz fasst Geschlecht als sozial konstruiert und in Interaktionen hergestellt (doing gender). Doch Geschlecht lässt sich nicht losgelöst von anderen Ungleichheiten verstehen – intersektionale und interdependente Verknüpfungen beton(t)en insbesondere Schwarze Feminist*innen.
Der nächste Block widmet sich der Trias Arbeit, Staat und Paarbeziehungen. Welchen Einfluss haben Wohlfahrtsstaaten auf Ungleichheiten? Wie wirkt Geschlecht in Prozessen auf dem Arbeitsmarkt und in Organisationen? Und welche Konsequenzen hat dies auf Liebes- und Paarbeziehungen sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf?
Im dritten Block betrachten wir unterschiedliche gesellschaftliche Felder aus einer geschlechter- und ungleichheitskritischen Perspektive. Wir richten mit dem Konzept der Heteronormativität den Blick auf Sexualität und (queere) Elternschaft. Den Zusammenhang von Geschlecht und Migration diskutieren wir vor dem Hintergrund einer dauerhaften Care-Krise und der Entstehung globaler Fürsorgeketten. Der Care-Krise nähern wir uns zudem über die Betrachtung von Care-Arbeit im Plattformkapitalismus.
Achtung: Das Seminar beginnt erst in der zweiten Woche der Vorlesungzeit am 25.10.24. Dafür wird es im Seminarverlauf eine Doppelsitzung geben: Das Seminar beginnt erst in der zweiten Woche der Vorlesungzeit am 25.10.24. Dafür wird es im Seminarverlauf eine Doppelsitzung geben.
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