Kommentar |
Gruppen 1 und 2 (Lena Marie Staab): Theorien von Behinderung und Inklusion
Das die Ringvorlesung vertiefende Seminar „Theorien von Behinderung und Inklusion“ setzt sich mit verschiedenen Begriffen und theoretischen Perspektiven auf Behinderung und Inklusion(stheorien) auseinander. Was lässt sich unter Behinderung verstehen? Welche Theorien auf Inklusion gibt es und wie stehen diese im Widerstreit zueinander? Welche Rolle spielen Betroffenheit und Selbstvertretung? Wir werden uns im Seminar sowohl mit historischen Perspektiven auf das deutsche Sonder- und Hilfsschulsystem befassen; ebenso werden wir uns mit zeitgenössischen Perspektiven auf Inklusion beschäftigen, bspw. anhand der Dis-/Ability Studies.
Gruppen 3 und 4 (Anna Carnap): Schule und Arbeit: Arbeiten einüben [Lehrveranstaltungen zur Überschrift Nachhaltigkeit]
Das Einnehmen einer produktiven, pflichtbewussten Arbeitshaltung, die Entwicklung von Leistungsbereitschaft, das Werden zum "Berufsmenschen" (Weber, Wenzl) gehört sowohl zum offiziellen wie "hidden curriculum" der (Grund-)Schule (Jackson, Hackl). Im Seminar werden historische Entwicklungen in den Blick genommen, die unsere heutigen Vorstellungen von Arbeit, Fleiß und Leistung (in Schule) prägen, und diese mit aktuellen Positionen, etwa zu gesellschaftlicher Ungleichheit/Klassismus, Künstlicher Intelligenz/Digitalisierung und Nachhaltigkeit/Sorge, in Verbindung gebracht. Welche Transformationspotentiale, aber auch Tradierungsnotwendigkeiten ergeben sich daraus für die Schule bzw. für Sie, als Lehrer*in bei der Unterrichtsgestaltung? In sogenannten "Krisenexperimenten" (Garfinkel) sollen mögliche Alternativen, z.B. kollaborative, KI-gestützte oder/und nachhaltige Arbeitshaltungen, ausprobiert und diskutiert werden.
Gruppen 5 und 6 (Cornelie Dietrich) Ganztagsbildung und multiprofessionelle Kooperation
Mit der Entwicklung der Ganztagsschule verändert sich die Grundschule in vielerlei Hinsicht: Organisationsfragen gehen mit Relevanzsetzungen einher, der kindliche und familiale Alltag wird mehr durch die Institution bestimmt, verschiedene pädagogische Professionen arbeiten unter einem Dach. Wie vollziehen sich diese Kooperationen, welche Erwartungen gibt es jeweils, welche Arten von Beziehungen zu den Kindern werden gestiftet, wo gibt es Konflikte und Widersprüche? Wir erarbeiten solche Fragen anhand der Forschungsliteratur, ebenso auch anhand eigener Erfahrungen aus der schulischen Praxis.
Gruppe 7 (Anna Carnap) Pädagogische Professionalität im postdigitalen Zustand [wurde von Cornelie bestätigt]
Das Seminar widmet sich ausgewählten pädagogischen Professionalitätstheorien (Wimmer, Helsper, Košinár) und befragt diese vor dem Hintergrund der "digitalen Transformation" (Wolf und Thiersch 2024) nach Anschlussstellen und Entwicklungspotential: Welche Haltungen und Einstellungen, Antinomien bzw. Dilemmata bleiben bestehen oder verstärken sich gar, was rückt ggf. in den Hintergrund oder verändert sich? Zudem schauen wir uns Social Media-Lehrer*innencontent an und reflektieren diesen professionstheoretisch: Welche Themen werden relevant gesetzt? Welche Probleme und welche Lösungsansätze werden diskutiert? Welche Reaktion gibt es? Bitte beachten Sie, dass das Seminar zusätzlich zu den regulären Terminen am Montag zwei Blockseminarsitzungen am Freitagnachmittag (bis 20 Uhr) vorsieht. Für eine erfolgreiche Seminarteilnahme ist es wichtig, dass Sie auch an den Blockterminen teilnehmen können. |