Das Seminar beschäftigt sich mit Sprachpolitik im kolonialen und post-kolonialen Südasien. Vor allem geht es um die Verbindung von Wissen, Wissensvermittlung, Herrschaft und Sprache. Sanskrit, Englisch, Persisch und verschiedene Regionalsprachen waren nicht nur mit unterschiedlichen Lebens- und Wissensbereichen verknüpft, sondern waren auch teilweise nur bestimmten gesellschaftlichen Gruppierungen zugänglich. Englische Bildung war einerseits eine Strategie der Kolonialpolitik, um kulturellen und sozialen Wandel voranzutreiben und südasiatische Wissenstraditionen zu verdrängen. Andererseits versprach sie soziale Mobilität für marginalisierte Bevölkerungsgruppen. Bis heute wird der Zugang zu englischer Bildung als Voraussetzung für Bildungserfolg und sozialen Aufstieg gesehen. Neben der Beschäftigung mit Sanskrit, Persisch, Arabisch und Englisch diskutiert das Seminar die Auseinandersetzungen um Hindi, Urdu und Bengali in Zuge der anti- und postkolonialen Nationenformierungsprozesse in Südasien. Gleichzeitig wird am Beispiel des Urdu das Verhältnis von Sprache und religiösen Identitäten erläutert.
The seminar deals with language policy in colonial and post-colonial South Asia. Above all, it deals with the connection between knowledge, knowledge transfer, rule and language. Sanskrit, English, Persian and various regional languages were not only linked to different areas of life and knowledge, but were also sometimes only accessible to certain social groups. On the one hand, English education was a strategy of colonial policy to promote cultural and social change and to displace South Asian knowledge traditions. On the other hand, it promised social mobility for marginalized population groups. To this day, access to English education is seen as a prerequisite for educational success and social advancement. In addition to dealing with Sanskrit, English, Arabic and Persian – as languages of knowledge and power -- the seminar discusses the debates surrounding Hindi, Urdu and Bengali in the course of the anti- and post-colonial nation-forming processes in South Asia. At the same time, the relationship between language and religious identities will be explained using the example of Urdu
Keine Vorkenntnisse notwendig.
Research Paper/Hausarbeit
Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden: