Beachten Sie bitte die Raumänderung (Stand 9.10.24).
In den letzten Jahrzehnten umfasste die Kritik des Patriarchats als historisch gewachsener Herrschaftsform eine komplexe Richtung feministisch inspirierter Kritik der Geschlechter- (und Sozial-)Ordnung. Mit diesem Begriff wird die Herrschaft einer Gruppe von Männern – der Väter – thematisiert. Nicht nur familiale, sondern auch institutionelle Ordnungen werden in den Blick genommen. Diese verstärkt seit den 1960er Jahren eingesetzte Kritik- und Forschungsrichtung setzte Motive und Themen, die jedoch älter waren. Es gab schließlich seit dem 18. Jahrhundert eine Kritik an den Paternalismus und der Vätergewalt, die wichtige Motive von Patriarchatstheorien vorwegnahmen. Die Idee einer Vormundschaft, die dem Paternalismus eigen ist, ist ja ein Bestandteil unterschiedlicher Bildungs- und Erziehungstheorien, hat aber auch politische und kulturelle Dimensionen.
Das Seminar gibt einen Überblick über diese Thematisierungen anhand Klassiker:innen der Politik- und Bildungstheorie bis hin zu neueren Texten. Das Seminar exploriert die Erträge und weitere Forschungsmöglichkeiten dieser politisch und geschlechtlich geprägten Konzepte und rezipiert historische Analysen, die auch über den europäischen Kulturraum hinaus hinweisen.
Englisch Lesekenntnisse sind von Vorteil!
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