Falls in dieser Vorlesung die Modulabschlussprüfung im Modul B-04 in Form der Klausur absolviert werden möchte, so ist sich während der Prüfungsanmeldephase anzumelden.
Das 19. Jahrhundert ist ein Schlüsseljahrhundert der Moderne. Die Suche nach den Ursprüngen der „modernen Welt“ führt immer wieder ins 19. Jahrhundert zurück. Darüber hinaus lassen sich gerade in der Welt des 21. Jahrhunderts irritierend viele Parallelen zum 19. Jahrhundert ausmachen. All dies macht es sinnvoll, das Jahrhundert neu in den Blick zu nehmen. Die Vorlesung lotet anhand unterschiedlicher Themen und Methoden das Spezifische dieses Schlüsseljahrhunderts aus. Was genau ist das Besondere an dieser Epoche? Inwiefern brauchen wir das 19. Jahrhundert, um unsere Gegenwart zu verstehen? Dabei wird neben der inhaltlichen Kompetenz auch Methodenkompetenz vermittelt. So geht es um die Rolle von Revolutionen und Emotionen, Monarchie und Liberalismus, Religion und Attentaten, Geschlechterverhältnissen, Geschichtsschreibung, Krieg und umwelthistorische Zusammenhänge. Deutlich werden einerseits Kontinuitätslinien, so dass viele Erscheinungen (wie die Demokratie oder Emanzipation) der heutigen Zeit nur verständlich werden, wenn man sie zurück bis ins 19. Jahrhundert verfolgt. Zugleich aber gibt es viele Phänomene, die das 19. Jahrhundert als das ganz fremde, andere Säkulum erkennbar werden lassen. Der besondere Reiz des Säkulums liegt dabei nicht zuletzt darin, dass es sich einer einfachen Synthese verweigert: Es bleibt vor allem ein Jahrhundert der Widersprüche. Die Vorlesung möchte dieses komplexe, weichenstellende und widersprüchliche Jahrhundert allen Interessierten vertrauter machen, unter anderem indem immer wieder den Verbindungen und Kontrasten zur Gegenwart nachgespürt wird.
Birgit Aschmann (Hg.): Durchbruch der Moderne? Neue Perspektiven auf das 19. Jahrhundert, Frankfurt a.M. 2019.
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