Seit dem Ende des „Dritten Reiches“ gibt es in Deutschland kontroverse Diskussionen über die Aufarbeitung der verbrecherischen NS-Vergangenheit, die einen Höhepunkt im sog. Historikerstreit in den 1980er Jahren fanden. In den letzten Jahrzehnten kamen Fragen der Aufarbeitung des SED-Unrechts in der SBZ/DDR oder die Berücksichtigung der kolonialen Vergangenheit hinzu. Die Übung beginnt mit den Aufarbeitungsdiskussionen und -praktiken in den Besatzungszonen und beiden deutschen Staaten. Sie nimmt den von Ernst Nolte ausgelösten Historikerstreit ebenso in den Blick wie die Debatten um die „doppelte Vergangenheit“ an Orten wie Sachsenhausen in den 1990er/2000er Jahren, um sich am Ende kritisch dem „Historikerstreit 2.0“ um die Berücksichtigung kolonialer Verbrechen sowie neueren Vorschlägen wie Rothbergs Konzept „multidirektionaler Erinnerung“ zu widmen. Im Seminar werden wir zentrale Texte der Debatten lesen und diskutieren. Im Rahmen der Veranstaltung wird es zudem Exkursionen in die Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen (25.11.) und die Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam (16.12.) geben.
Ausgleichsberechtigte Studierende wenden sich zur bevorzugten Platzvergabe per E-Mail mit einem Nachweis der Ausgleichsberechtigung an die Studienkoordinationsstelle Geschichte. Ausschlussfrist für die Geltendmachung von Ausgleichsberechtigungen ist der letzte Tag der zentralen Frist, 16 Uhr. Textnachrichten in AGNES werden hingegen nicht gelesen!
Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden: