Zum Bestehen des Einführungskurses müssen alle Kursteile besucht werden.
Dieser Kurs richtet sich an alle diejenigen, die zum Wintersemester ein Masterstudium Geschichte beginnen, ohne zuvor einen historischen BA-Abschluss erworben zu haben. Daher ist der Kurs grundsätzlich so aufgebaut, dass einerseits die wichtigsten Grundlagen vermittelt werden, deren Kenntnisse für das Geschichtsstudium unabdingbar sind. Dieses Propädeutikum findet regelmäßig dienstags statt und führt in die Geschichte des Faches, zentrale Fragen, Methoden und Zugangsweisen ein. Diese Veranstaltung wird andererseits ergänzt durch ein in zwei Blöcke geteiltes Seminar, in dem das erworbene Wissen gleich praktisch angewandt werden kann.
Inhaltlich geht es dabei um die Lebensreform. Wenn heutige Klimaaktivisten eine politische Kurswende fordern, Intellektuelle zu einem naturbezogenen Umdenken auffordern und Esoteriker zum Waldbaden einladen, dann hat das eine lange Vorgeschichte. Zudem haben Appelle, „zurück zur Natur“ zu finden, nicht nur ökologische, sondern auch politische, soziale und kulturgeschichtliche Dimensionen. Diese Zusammenhänge werden durch einen Blick in die Vergangenheit noch klarer. Einen Höhepunkt hatte die Hinwendung zur Natur um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in der sogenannten Lebensreform. Die Vertreter dieser Bewegung suchten angesichts der Verwerfungen, mit denen die Hochindustrialisierung einherzugehen schien, nach alternativen Lebens-, Denk- und Verhaltensmustern. In den Konflikten um das „richtige“ Verhalten spiegelten sich Auseinandersetzungen um politische und soziale Leitvorstellungen. Insofern soll die Lebensreform als Sonde fungieren, um zentralen Fragen und Konfliktlinien der damaligen Gesellschaft nachzugehen.
Zur Vorbereitung des ersten Blockes werden bis Ende November eigenständig Texte gelesen und exzerpiert. Über diese Texte wird in einer ersten Blocksitzung am 29./30.11.2024 ausführlich diskutiert werden. Nachdem auf diese Weise ein hinreichendes Wissen sichergestellt ist, werden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der zweiten Phase des Semesters in Gruppen mit kleinen empirischen Studien auseinandersetzen, die sie in den Blocksitzungen am 17./18. Januar 2025 vorstellen. Auf der Grundlage dieser Referate werden dann die Hausarbeiten geschrieben. Obligatorisch ist es, sich diese Termine für das Seminar freizuhalten und an den Blocksitzungen vollständig teilzunehmen.
Ausgleichsberechtigte Studierende bitten die Studienkoordinationsstelle per E-Mail um bevorzugte Aufnahme in den Kurs vor Ende der Anmeldefrist. Fügen Sie der E-Mail einen Beleg für die Ausgleichsberechtigung bei. Textnachrichten innerhalb von AGNES liest hingegen niemand!
Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden: