Wie konstituiert sich ein Subjekt? Was macht uns ständig ruhelos abgelenkt und lässt uns immer auf der Suche nach etwas sein, das uns eine wahre Erfüllung geben oder uns zumindest von der Langeweile befreien kann? Wie kann das Verhältnis von Herz und Vernunft, von Affekt und Rationalität in der Gottesfrage gedacht werden?
Das Seminar möchte sich einer systematischen Textlektüre und Analyse der Confessiones/Bekenntnisse von Augustinus und der Pensées/Gedanken von Blaise Pascal widmen, um diese Fragen zu beantworten zu versuchen. Die Bekenntnisse von Augustinus und die Gedanken von Pascal sind tatsächlich existentielle und religiöse Universen, wo wir, wie in einem Spiegel, unsere eigenen Widersprüche und Sinnsuche(n) wiederfinden können. Sie sind Klassiker des christlichen Denkens, welche die Kraft haben, in unseren säkularen Zusammenhängen etwas Neues zu sagen. In diesem Sinne sind Augustinus und Pascal unsere Zeitgenossen, denn sie sind Zeugen einer Glaubenserfahrung, in der das existenzielle Element mit all seinen Ambivalenzen zu einem wesentlichen Bestandteil der Frage nach Gott wird. Die Textlektüre und Analyse dieser Werke wird auch durch ihre zeitgenössischen Rezeptionen und Re-Lektüren (Arendt, Derrida, Lacan) begleitet und unterstützt werden.
Die Veranstaltung wurde 8 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden: