Postkoloniale Theorien dienen zunehmend als Reflexionsfolien auch für religionspädagogische und fachdidaktische Überlegungen. Mit ihnen lassen sich koloniale Machtverhältnisse und kulturelle Dominanz kritisch hinterfragen und marginalisierte religiöse Perspektiven und Traditionen besser sichtbar machen. Postkoloniale Theorien fordern aber auch die Reflexion der Wissensproduktion in religiösen Bildungsprozessen. Sie bieten ein Instrumentarium, um alternative Wissensformen und widerständige Aushandlungsprozesse zu ermöglichen. Relevant wird das nicht zuletzt bei der Darstellung von Religion in anderen Teilen der Welt, bei kirchgeschichtlichen Themen sowie für eine diversitäts- und kultursensible Bibeldidaktik. In diesem Seminar werden ausgehend von zentralen Themen postkolonialer Theoriebildung Konzepte und Ansätze des interreligiösen Lernens, der Kirchengeschichts- und der Bibeldidaktik reflektiert und deren konkrete Umsetzung im Unterricht besprochen.
Österreichisches religionspädagogisches Forum 31 (2023). Heft 1: Postkoloniale Perspektiven in der Religionspädagogik, online abrufbar unter: https://oerf-journal.eu/index.php/oerf/issue/view/14.
Simojoki, H. (2024). An Versuchungen arbeiten. Funktionen postkolonialer Theorien für eine global dimensionierte Religionspädagogik. In K. Merle, M. Stetter & K. Krause (Hrsg.), Prekäres Wissen. Praktische Theologie im Horizont postkolonialer Theorien (S. 37–50). Leipzig: EVA.
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