Durch die Darstellung in den Annalen des Tacitus ist die Vorstellung über die Geschichte des römischen Prinzipats für die späteren Generationen nachhaltig (und deutlich negativ) geprägt. Die Suggestivität seines Zugriffs und die literarische Durchdringung des Stoffes lassen seine Sichtweise geradezu als alternativlos erscheinen, sofern man sich nicht die Mühe genauerer Interpretation macht. Dieses Phänomen soll anhand der einleitenden Tiberius-Bücher der Annalen genauer untersucht werden, wobei zugleich das literaturgeschichtliche Wissen, das auf dem Gebiet der Historiographie in den Grundkursen für Sallust und Livius erarbeitet wurde, weiter ausgebaut wird.
Voraussetzungen für den Erwerb der Studienpunkte sind regelmäßige Teilnahme, Vorbereitung auch längerer originalsprachlicher Passagen, Übernahme weiterer Aufgaben (wie Kurzreferate) sowie die aktive Mitarbeit in der Lehrveranstaltung. Textgrundlage: Cornelii Taciti libri qui supersunt. Ab excessu Divi Augusti (Annales), ed. H. Heubner, 2. Auflage, Stuttgart (jetzt: Berlin) 1994 oder jede andere vollständige kritische Ausgabe. Ein Zugriff auf elektronische Fassungen ist über das Angebot der UB (ggf. per VPN) möglich. Ein Moodlekurs wird eingerichtet.
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