Die ‚Sieben gegen Theben‘ wurden 467 aufgeführt, als drittes Stück einer thebanischen Trilogie. Die Söhne des Ödipus, Eteokles und Polyneikes, haben sich über dem Erbe zerstritten. Polyneikes verlässt Theben, um mit einem großen Heer zurückzukommen. Eteokles verteidigt die Stadt. An den sieben Toren der Stadt treffen sieben Belagerer und Verteidiger aufeinander, am letzten Eteokles und Polyneikes, die sich dann gegenseitig töten. Das Stück beschreibt sehr eindrucksvoll die Bedrohung der Stadt und die Angst der Bewohner. Der größte Teil der Tragödie besteht aus den kontrastierenden Redepaaren, mit denen die Belagerungssituationen an den sieben Toren beschrieben werden. Hier werden die zugrundeliegenden Themen quasi mittelbar verhandelt. Das Ende des Stücks ist in den Handschriften an die sich thematisch quasi anschließende Antigone des Sophokles angepasst. Die Sieben eignen sich gut als Einführung in die aischyleische Tragödie und die Grundstrukturen des griechischen Dramas. Solide Griechisch-Kenntnisse sind Voraussetzung für den Besuch des Seminars.
Text: M.L. West, Aeschylus. Tragoediae, Stuttgart 1990; D.L. Page, Aeschyli Septem quae supersunt tragoediae, Oxford 1972. Kommentare: G.O. Hutchinson, Aeschylus. Seven against Thebes, Oxford 1985. Einführende Literatur: Aischylos: Sieben gegen Theben (= Edition Suhrkamp 3431), wiedergegeben von D. Grünbein, Frankfurt am Main 2003. F. Zeitlin, Under the Sign of the Shield: Semiotics and Aeschylus’ Seven against Thebes, 2. Aufl., Lanham 2009.
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