Im Zentrum wird der Naturalismus als Projekt einer Modernisierung der Literatur stehen, die sich mit Aplomb zeitgenössischen Wissenschaften wie dem Darwinismus, dem Positivismus und der Thermodynamik öffnet, während sie sich in sozialer Hinsicht insbesondere für prekäre Unterschichtsmilieus interessiert, die bis dahin nicht als literaturfähig galten. Vorangetrieben wird die Erneuerungsbewegung – nach Anfängen in München – in den 1880er Jahren wesentlich von Berlin aus, unter anderem durch Studenten, die aus der Provinz kommen und sich ästhetisch und programmatisch an internationalen Vorbildern aus Frankreich, Norwegen und Russland orientieren. Das SE wird sich einerseits mit kanonischen Dramen, Romanen und Erzählungen des Naturalismus beschäftigen (Emile Zola, Henrik Ibsen, Maxim Gorki, Gerhart Hauptmann, Arno Holz, Johannes Schlaf), andererseits auch neue Betätigungsfelder wie das Kabarett und die Sozialreportage in den Blick nehmen.
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