Die Bezeichnung ‚Bollywood‘ wird häufig als Synonym für das indischen Kino verwendet, oftmals sind damit Assoziationen mit Tanz, Familiendramen und vermeintlich eskapistischen Inhalten verknüpft. Diese selektive und teilweise stereotype Wahrnehmung einer der größten und ausgeprägt mehrsprachigen Filmindustrieben weltweit ist maßgeblich in dem globalen Erfolg eines Hindi-Filmgenres in den 1990er und 2000er Jahren begründet. Ein weiterer Grund liegt sicher auch in der Überrepräsentation von Hindi-Filmen in wissenschaftlichen Publikationen und journalistischen Artikeln. In diesem Seminar gehen wir zunächst auf die Entwicklung der nachkolonialen Hindi- sowie anderer regionalsprachiger Filmindustrien in Indien ein und setzen uns mit der gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen und kulturellen Bedeutung des Mediums Film in Indien auseinander. Anhand ausgewählter Beispiele befassen wir uns anschließend ebenfalls mit neueren Tendenzen wie etwa der internationalen Kooperation mit Streaming-Diensten oder der Herausbildung neuer lokaler Filmproduktionen.
Lernziele: Grundlagenkenntnisse zum mehrsprachigen indischen Kino und seiner kulturellen sowie gesellschaftlichen Bedeutung |