„Die Weltliteratur wird von Übersetzern gemacht“- so resümiert der portugiesische Autor José Saramago die Schlüsselrolle der Übersetzung in den Genese-, Rezeptions- und Kanonisierungsprozessen der Weltliteratur. Vom Hintergrund des literarischen Geschehens rücken die Übersetzer:innen immer mehr in den Mittelpunkt, indem sie als Protagonist:innen zahlreicher Literaturwerke und Filme auftreten. Das Seminar dient der Lektüre und Analyse literarischer Darstellungen von Übersetzung - Translationsfiktionen - die sich fiktiver Übersetzer:innen oder Dolmetscher:innen als Denkfiguren und der Übersetzung als Master-Metapher bedienen, um neben den Herausforderungen einer globalisierten Welt, theoretische, praktische, kulturelle, ästhetische und/oder ethische Aspekte der Übersetzungtätigkeit zu verhandeln. Anhand von Texten aus unterschiedlichen Literaturen des ost- und westeuropäischen Raums werden wir ”Übersetzung“ als Reflexionsfigur, metaphorisches Leitmotiv sowie poetologisch-performatives Textverfahren ergründen.
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