Unter dem Begriff „Urban Citizenship“ wird seit den 1990er Jahren in der Stadtforschung eine Debatte geführt, die sich für kommunale und städtische Strategien der Stärkung von Rechten, Ressourcen und Anerkennung interessiert. Das betrifft im Prinzip die soziale und politische Teilhabe aller Gruppen in der Stadt. Speziell mit Blick auf Migrant*innen mit einem prekären oder ohne Aufenthaltsstatus fokussiert die Debatte auf Ansätze, die sich nicht an der nationalen Staatsbürgerschaft oder dem Aufenthaltsrecht, sondern am faktischen Lebensmittelpunkt der Menschen orientieren - z.B. was den Zugang zum Bildungs- und Gesundheitssystem oder Möglichkeiten der politischen Partizipation angeht. In dem einjährigen Projektseminar wollen wir uns zunächst in die Urban Citizenship Debatte und verwandte Konzepte einarbeiten, um dann eigene empirische Projekte zu entwickeln und durchzuführen. Im Mittelpunkt sollen u.a. vergleichende Fragen nach unterschiedlichen stadt- und kommunalpolitischen Kontexten - ggf. auch international - stehen, aber auch Aspekte wie die Nutzung digitaler Infrastrukturen für den Zugang zu Ressourcen und die Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure. Teil 2 des Projektseminars findet im SoSe2024 statt und wird eher einen Werkstattcharakter haben, um die Projektarbeiten gemeinsam zu begleiten. In beiden Semestern werden wir uns zudem mit einem Forschungsprojekt zum Thema "Stadtbürger*innenschaft" austauschen, das parallel am Lehrbereich Stadt- und Regionalsoziologie läuft.
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