Seien wir ehrlich: Belarus ist noch ein blinder Fleck der Slawistik. Zwar haben die Proteste 2020-21 einige Forschende und Lehrende dazu bewegt, sich mit diesem Land (in erster Linie sozial- und politikwissenschaftlich) zu befassen, aber die belarusische Literatur und Kultur werden immer noch (zu) wenig untersucht und unterrichtet. Dieses Seminar vermittelt einen Überblick über die Diskurse, die Tendenzen und die Topoi der belarusischen Gegenwartsliteratur (Lyrik, Prosa und Drama) und populärer Kultur (Musik, Performances). Nach einer Einführung in die Klassiker der belarusischen Literatur (z.B. Kupala, Kolas, Bykaŭ) konzentrieren wir uns auf junge Autorinnen und Autoren (z.B. Marcinovič, Cimafeeva, Baharevič, Klinaŭ) und Popmusikerinnen und -musiker (z.B. Volski). Die Lehrveranstaltung richtet sich nicht nur an Studierende der Ostslawistik, sondern an alle, die ihre Belarus-Kenntnisse vertiefen oder diesen spannenden Kontext erst entdecken möchten. Belarusischkenntnisse werden nicht vorausgesetzt: Einige Texte werden in deutscher oder englischer Übersetzung vorliegen; Originaltexte übersetzen wir gemeinsam.
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