Kommentar |
In der Vorlesung wird eine Einführung in die christliche Trinitätslehre geboten, die nicht chronologisch vorgeht, sondern sich an der Kritik orientiert, die die Trinitätslehre innerchristlich und aus der Perspektive anderer Religionen auf sich gezogen hat, und an dem Gewinn, den philosophische und staatstheoretische Positionen in der Neuzeit aus den Denkstrukturen der Trinitätslehre gezogen haben. Für die Darstellung und Diskussion der Kritik sollen Vertreter/innen von Gegenpositionen in die Veranstaltung eingeladen werden.
Die Renaissance, die die Trinitätstheologie im 20. Jahrhundert im Gefolge Karl Rahners, Karl Barths, Christoph Schwöbels und anderer erlebt hat, wird in einem zweiten Schritt dargestellt. Drittens wird es darum gehen, zu verstehen, dass und warum gerade eine Theologie, die Schleiermacher folgend die religiöse Rede als Ausdruck des christlich-frommen Bewusstseins deutet, auf eine Theologie der Trinität – inklusive der immanenten Trinität – nicht oder nur zu ihrem Nachteil wird verzichten können. Denn die scheinbar abständige Lehre von der Trinität ist auf den zweiten, genaueren Blick existentiell hochrelevant.
Der Besuch der Übung ist hilfreich, aber nicht unverzichtbar. Gemeinsam mit der Übung kann der Besuch einer vierstündigen Vorlesung bescheinigt werden. |
Literatur |
Erste Literatur: Christoph Schwöbel, Die Trinitätslehre als Rahmentheorie der christlichen Theologie. Vier Thesen (1998), jetzt in: ders., Gott in Beziehung, Tübingen 22022, 22-46; Volker Henning Drecoll (Hg.), Trinität, Tübingen (UTB) 2011; Hartmut von Sass, Nachmetaphysische Dreifaltigkeit. Barth, Jüngel und die Transformation der Trinitätslehre, in: ZThK 2014, 307-331; Matthias Haudel, Gotteslehre. Die Bedeutung der Trinitätslehre für Theologie, Kirche und Welt, Göttingen 22018; Reinhold Bernhardt, Monotheismus und Trinität. Gotteslehre im Kontext der Religionstheologie, Zürich 2023. |