Kommentar |
Das Seminar nimmt den sowjetischen und den griechischen Kontext aus komparatistischer Perspektive in den Blick und fokussiert auf die wichtigsten Stationen und Aspekte ihrer literarischen Verflechtungen. Ausgehend von einem breit gefassten Verständnis von „Übersetzung“ werden sowohl narratologische als auch literaturpragmatische Realisierungsstrategien des Transfers sowjetischer Literatur nach Griechenland und neugriechischer Literatur in die Sowjetunion erkundet. Im Mittelpunkt des Seminars steht das ästhetische Programm des Sozialistischen Realismus als das Hauptparadigma der beiderseitigen Rezeption und Kanonisierung von Literatur in diesem Kontext. Mithilfe von Ansätzen der Kultur-, Literatur- und Translationsforschung werden wir exemplarisch auf die Appropriierung des sozialistischen Literaturkanons durch die griechische Literaturproduktion und auf ihre sowjetische Rezeption eingehen, sowie Vermittlungsprozesse und -akteure, paratextuelle Präsentation und Textübertragung untersuchen. Alle zu behandelnden Primärtexte liegen in Übersetzung vor, je nach Sprachkompetenzen der Teilnehmer:innen kann auch mit Originaltexten gearbeitet werden. |