Das in seiner Vielfalt breit und verschieden rezipierte Werk Herrndorfs will das SE in seinen institutionellen, literaturkritischen und medialen Kontexten erschließen. Insofern Herrndorf zunächst ein öffentlich wenig beachteter, dann ein durchschlagend erfolgreicher Autor wie dennoch stets ein Außenseiter des Literaturbetriebs war, lässt Herrndorf beobachten, wovon er sich abhebt. Etwas mehr als ein Jahrzehnt nach seinem Tod soll das SE somit einige Aspekte einer Literaturgeschichte der inzwischen nicht mehr unmittelbar als Gegenwart fassbaren 2000er Jahre versammeln. Das konkrete Interesse gilt Fragen der Autorinszenierung, der Werkpolitik, der Literaturkritik durch Presse, Preise und Publikum, Kanonisierungsprozessen sowie den medialen Umgebungen einer Literatur, die hier beginnt, selbstverständlich gedruckt und im Internet stattzufinden.Semesterbegleitende Seminarleistungen: regelmäßige und aktive Teilnahme; Übernahme eines Referats, ggf. als Teil einer Referatsgruppe.
Vorbereitende Lektüre: Nach Interesse: Wolfgang Herrndorf: In Plüschgewittern. Roman [2002/2008]; In: ders., Gesamtausgabe Bd. 1. Hrsg. v. M. Gärtner u. K. Passig. Berlin 2015. 5–198; Wolfgang Herrndorf: Arbeit und Struktur [2013]. In: ders., Gesamtausgabe Bd. 3. Hrsg. v. M. Gärtner u. K. Passig. Berlin 2015. 7–460; Wolfgang Herrndorf: Tschick. In: ders., Gesamtausgabe Bd. 2. Hrsg. v. M. Gärtner u. K. Passig. Berlin 2015. 5–244; Matthias N. Lorenz: Wolfgang Herrndorf. Ein Forschungs- als Problemaufriss. In: „Germanistenscheiß“. Beiträge zur Werkpolitik Wolfgang Herrndorfs. Hrsg. v. dems. Berlin 2019. 9–32; Tobias Rüther: Herrndorf. Eine Biographie. Berlin 2023.
Die Veranstaltung wurde 6 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2024 gefunden: