„Wer von der Sache nichts versteht, verschreibt sich der Theorie“, so lautet ein vielzitierter, allerdings meist missverstandener Topos der Fachgeschichte von ‚um 1900‘. Wenn mit ‚Sache‘ die Literaturwissenschaft (und nicht, wie in der zitierten Polemik, die Literatur) gemeint ist, sind theoretische Kenntnisse unerlässlich, und zwar von den ersten Hausarbeiten an. Das SE möchte deshalb grundlegend in wichtige Methoden, Modelle und Konzepte der Literaturwissenschaft einführen, z.B. in (Neo)Hermeneutik, (Post)Strukturalismus, Diskursanalyse, Literatursoziologie, Postkolonialismus, Gender Studies, medientheoretische Ansätze und Raumtheorien. (Die genaue Festlegung erfolgt zu Beginn des Semesters.) Darüber hinaus sollen die behandelten Zugriffe an ausgewählten Beispielen aus der (vorwiegend erzählenden) Literatur erprobt werden. – Erwartete Studienleistung: regelmäßige Teilnahme, Lektüre- und Diskussionsbereitschaft; Mitwirkung an einer Arbeitsgruppe zu einem der behandelten Ansätze, Abfassung eines Ergebnisprotokolls.
Zur Vorbereitung empfohlen: Jost Schneider: Einleitung. In: Methodengeschichte der Germanistik. Hrsg. von J. S. Berlin/New York 2009. S. 1-31.
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