Kommentar |
Dass Friedenserziehung wichtig ist, wird niemand ernsthaft bestreiten. Im Gegenteil: Der russische Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 hat neben so vielem anderen auch die tiefsitzende Gewissheit zerstört, Krieg sei für Europa eine Gefährdung vergangener Zeiten. Umso mehr gilt daher: „Frieden ist in der Praxis so sehr abwesend, dass er zum Problem der Theorie werden muss.“ (Karsten Kenklies) Auch die Religionspädagogik ist hier herausgefordert. Gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden aus Halle und Rostock werden im Seminar friedenspädagogische Ansätze aus dem Feld der Religionspädagogik auf ihre Grundlegungen hin befragt und in ihren Ausprägungen analysiert. Zentral ist dabei die Frage, welchen Beitrag evangelische Religionspädagogik unter den gegebenen Bedingungen des Unfriedens zur Friedenserziehung leisten kann und wie dies im schulischen Religionsunterricht sowie im kirchengemeindlichen Handeln Gestalt gewinnen kann. |
Literatur |
Karl Ernst Nipkow, Der schwere Weg zum Frieden. Geschichte und Theorie der Friedenspädagogik von Erasmus bis zur Gegenwart. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2007; Jan-Hendrik Herbst: Der Ukrainekrieg als Nagelprobe einer christlichen Friedenserziehung: Konzeptionelle Reflexionen und konkrete Handlungsperspektiven für den Religionsunterricht, in: Zeitschrift für Pädagogik und Theologie 74 (2022), 420–434. |