Kommentar |
Bedingt durch die teilweise kontrovers geführten Debatten um „Flüchtlinge“ in Deutschland und Europa ist Migration zu einem Dauerthema geworden. Befürworter wie Gegner einer Willkommens- und Anerkennungskultur nehmen auffällig oft auf Religion Bezug, wenn es um die Legitimierung ihrer Ansichten geht. Dabei gerät manchmal aus dem Blick, dass Migration in Deutschland schon längst Normalität geworden ist. Allein in Berlin haben 1,4 Millionen Menschen einen Migrationshintergrund. Das sind 36% der gesamten Stadtbevölkerung. Bei jungen Menschen liegt der Anteil um noch einiges höher.
In dem Seminar wird kulturelle Mehrbezüglichkeit als religionspädagogische Herausforderung begriffen. Im Fokus stehen Lebensorientierungen – und damit auch die Religiosität – der jüngst oder schon länger zugewanderten jungen Menschen, die soziologisch erschlossen, theologisch gedeutet und religionspädagogisch reflektiert werden. Vor diesem Hintergrund versuchen wir gemeinsam, Konturen einer migrationssensiblen Religionspädagogik zu entwickeln. Nach Möglichkeit sollen Manifestationen „migrantischer Existenz“ und migrationssensibler Bildung in Berlin als „Stadt der Vielfalt“ aufgespürt werden. |
Literatur |
Kirchenamt der EKD (Hg.), Religiöse Bildung in der migrationssensiblen Schule. Herausforderungen und Ermutigungen der Kammer der EKD für Bildung und Erziehung, Kinder und Jugend (EKD-Texte 131), Hannover 2018. |