Kommentar |
Das Tagebuch ist eine vielfältige Gattung, die sich seit Beginn 20. Jh. von einer privaten zu einer auf die Öffentlichkeit bezogenen Form verändert hat. Da nicht nur Schriftsteller im engeren Sinne, sondern auch Historiker, Philosophen und Publizisten Tagebücher schreiben und publizieren, werden alle Autorengruppen einbezogen. Frauen publizieren ihre Tagebücher dagegen kaum. Das SE geht der Entwicklung und den unterschiedlichen Ausprägungen des Tagebuchs bis in die Gegenwart nach (Logbuch, Werkjournal, Chronik, Blog etc.). Behandelt werden u.a. die Tagebücher von Franz Kafka, Harry Graf Kessler, Thomas Mann, Viktor Klemperer, Bertolt Brecht ("Arbeitsjournal"), Ernst Jünger ("Strahlungen"), Peter Handke ("Das Gewicht der Welt"), Walter Kempowski ("Sirius"), Peter Rühmkorf ("Tabu"), Rainald Goetz ("Abfall für alle") und Peter Sloterdijk ("Zeilen und Tage"). Als Leistungsnachweis wird ein Seminarvortrag zu einem der Autoren erwartet (ggf. Hausarbeit). |
Literatur |
Zur Geschichte: Gustav René Hocke, Europäische Tagebücher aus vier Jahrhunderten (1963/1991); zur Poetik: Arno Dusini, Tagebuch. Möglichkeiten einer Gattung (2005); zur Medialität: Helmut Gold u.a. (Hg.), @bsolut privat? Vom Tagebuch zum Weblog (2008). |