Kommentar |
Praxisorientierte Lehrveranstaltung in Kooperation mit der Exkursion „Von vor der Wende bis nach der Wiedervereinigung. Private Fotografie in Ostdeutschland 1980-2000“ von Dr. Katja Müller-Helle (LV-Nr. 533655).
In den letzten zwei Dekaden sind private Fotografien zum Gegenstand von Forschungen, Publikationen und Ausstellungen geworden. Relativ häufig galt das Interesse in erster Linie dem, was auf den Bildern zu sehen war, was dazu führte, dass vor allem exzeptionelle Aufnahmen untersucht wurden. Erst in jüngerer Zeit werden die Fotografien auch als Objekte und materielle Spuren begriffen und die private Fotografie umfassend als eine Praxis der Produktion, Zirkulation und Rezeption von Bildern untersucht. Das Seminar greift auf Material zurück, das im Rahmen des Projektes "Biografie und Geschichte. Private Fotografie in Ostdeutschland 1980-2000" seit 2020 gesammelt und aufbereitet wird. Dabei wird diskutiert, wie sich solches Material überhaupt auswerten lässt. Wie lassen sich solch repetitiven und oft vergleichsweise stummen und 'armen' Bildern überhaupt verstehen? Welche Formen der Annäherung gibt es an die verschiedenen Aggregatzustände dieser Bilder, wenn sie etwa vollständig ohne erzählerische oder historische Hintergründen in unsere Hände kommen oder - umgekehrt - mit außerordentlich reichen Kontextualisierungen? Das Projekt wird im Dezember 2021 mit einer Ausstellung in den Reinbeckhallen enden; das Seminar wird sich daher auch damit befassen, Ausstellungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. |
Literatur |
Conze, Linda, Ulrich Prehn, und Michael Wildt, ‘Sitzen, Baden, durch die Straßen laufen. Überlegungen zu fotografischen Repräsentationen von »Alltäglichem« und »Unalltäglichem« im Nationalsozialismus’, in Annelie Ramsbrock, Annette Vowinckel, Malte Zierenberg (Hrsg.): Fotografien Im 20. Jahrhundert. Verbreitung und Vermittlung (Göttingen: Wallstein, 2013); Danyel, Jürgen, Gerhard Paul, and Annette Vowinckel, eds., Arbeit am Bild: Visual History als Praxis, Visual History, Band 3, [1. Auflage] (Göttingen: Wallstein Verlag, 2017); Rose, Gillian, Doing Family Photography. The Domestic, the Public and the Politics of Sentiment (Farnham/Burlington: Ashgate Publishing Limited, 2010); Sarvas, Risto, and David M. Frohlich, From Snapshots to Social Media. The Changing Picture of Domestic Photography (London: Springer, 2011); Starl, Timm, Knipser. Die Bildgeschichte der privaten Fotografie in Deutschland und Österreich von 1880 bis 1980 (München: Koehler & Amelang, 1995); Ziehe, Irene, and Ulrich Hägele, eds., Fotografien vom Alltag - Fotografieren als Alltag (Münster: LIT Verlag, 2004). |
Bemerkung |
Format: synchron und asynchron
Die Teilnahme ist auf 15 Personen begrenzt.
Termine: 17.4., 10:00s.t.-15:00; 8.5., 10:00s.t.-18:00 Uhr; 12.6., 10:00s.t.-18:00; 10.7. 10:00s.t.-18:00. |