Kommentar |
Kunst als Heilung scheint ein neuer Anspruch in der Gegenwartskunst. Über weite Strecken des 20. Jahrhunderts unternahmen Kurator_innen, Kritiker_innen und andere Akteur_innen der Kunstwelt teilweise erhebliche Anstrengungen, um ein Kunstwerk das Eingeständnis zuzuschreiben, kritisch zu sein oder die Folgen von Ideologien sichtbar zu machen oder Gesellschaften kritisch in Frage zu stellen. Mittlerweile hat sich jedoch auch ein anderer Diskurs ausgebreitet, der die Heilungsfunktion von Kunst in den Vordergrund stellt. In diesem Seminar sollen einschlägige Arbeiten aus der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts und der Gegenwartskunst auf ihr Versprechen der Heilung durch besonderen Zugang zu spirituellen Wahrheiten untersucht und ihr innovatives Potential kritisch evaluiert werden. |
Literatur |
Maurice Tuchman, The Spiritual in Art: Abstract Painting 1890-1985, New York, 1986; Monika Neugebauer-Wölk, Renko Geffarth und Markus Meumann (Hg.), Aufklärung und Esoterik. Wege in die Moderne, Berlin, 2013; Julia Voss, Hilma af Klimt, Frankfurt am Main, 2020. |