Kommentar |
„Wenn es keinen Gott gibt, dann ist alles erlaubt,“ schrieb Dostojewski. Religiöses Denken und Geistesgeschichte blieben in Russland auch nach dem Zeitalter der Aufklärung eng miteinander verbunden. So sind die ideengeschichtlichen Kernfragen, was Russland sei, ob es ein Individuum gebe, welche Bedeutung die Autokratie für das Imperium habe oder wie die Kluft zwischen dem russischen Bauern und dem Adel je überwunden werden könne, ohne religionsphilosophische Bezüge nicht zu beantworten.
In der Übung wollen wir uns mit verschiedenen religiösen Denkern, von Dostojewski über Solowjow, bis hin zu Rosanow, Berdjajew und Frank befassen und ergründen, was Begriffe, wie Christozentrismus, Sophiologie, Theurgie, Existentialismus oder Gottmenschentum für die Religionsphilosophie bedeuteten und welchen Einfluss sie auf die Entwicklung der russischen Geistesgeschichte hatten.
In einer gesonderten Sitzung werden wir im Rahmen einer Exkursion eine orthodoxe Kirche besuchen. Sobald Sie zum Kurs zugelassen wurden, werden Sie automatisch in den Moodle-Kurs eingeschrieben, wo Sie weitere Details zur Kursgestaltung finden. |