Seit einigen Jahren sind internationale Kooperationen, die von sog. „rising powers“ wie Brasilien und Indien ausgehen, in das Zentrum der politischen Aufmerksamkeit gerückt. Dieses Seminar widmet sich Süd-Süd-Transfer- und Kooperationsprozessen, die spezifisch im Bildungsbereich stattfinden. Ziel ist es, den vielfältigen Akteuren, Formen, Räumen, Temporalitäten und Effekten dieser Prozesse nachzugehen. Zentrale Fragen sind: Welche Bildungsideen, -programme, und -reformen wurden ab dem 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart im „Globalen Süden“, insbesondere in Lateinamerika und Afrika lanciert? Welche Wissensformen, Prinzipien, Strategien, Diskurse, Praktiken und Narrative wurden hierbei entwickelt und verbreitet? Das Seminar betrifft die Bereiche der Internationalen Entwicklungszusammenarbeit, Bildungspolitik und der Internationalen Beziehungen, darunter insbesondere Prozesse der Globalisierung, des Multilateralismus, der Dekolonisierung, des Internationalismus und des „Best-Practice“-Transfers. Im theoretischen Sinne werden unter anderem funktionalistische, postkoloniale und Dependencia-Theorien diskutiert. Für den Besuch des Seminars sind Englischkenntnisse vonnöten.
Prüfungsform: Wissenschaftliche Hausarbeit