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(Un-)Zeit der Digitalisierung: Techniknahe "Erdung" eines aktuellen Umbruchs in der Medienkultur - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Veranstaltungsnummer 53505
Semester WiSe 2020/21 SWS 2
Rhythmus Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Digital

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 14:00 bis 16:00 wöch     findet statt     35
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Ernst, Wolfgang , Prof. Dr. phil. verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Medienwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Master of Arts  Medienwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2019 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft, Medientheorien
Inhalt
Kommentar

Geradezu jubilatorisch wurde die von der pandemischen Corona-Krise beschleunigte Umstellung weiter Bereiche gesellschaftlicher Wirklichkeit auf Digitalisierung in der Generierung, Übermittlung und Speicherung von Daten realisiert – von der "Corona-App" auf Smartphones bis hin zur Online-Praxis der universitären Lehre. Die Teilnehmenden ebenso wie die distanziert Beobachtenden werden damit unversehens Zeugen einer jener "Medienumbrüche", wie sie die Kulturgeschichte ansonsten nur in Intervallen von Jahrhunderten registriert. Damit steht eine medientheoretische Diagnose geradezu in Echtzeit an. Kommt hier etwas aus gegebenem Anlass zum Durchbruch, wofür als Medienbotschaft (im Sinne McLuhans) längst schon der Boden kultiviert war? Eine ganze "social media"-Generation war durch den globalen Einsatz der Universalen Turingmaschine (konkretisiert in Smartphones) längst hinsichtlich der Einverleibung digitaler Datenströme "massiert" (erneut McLuhan). Ist die zeitweilige Pausentaste (wenn nicht gar Widerstand) gegenüber dieser umfassenden "Digitalisierung" mehr als nur eine donquichoteske Trotzreaktion, wie aus medienhistorischer Sicht der "Ritter von der traurigen Gestalt" Ausdruck der Verteidigung einer angesichts des neuen Mediums Buchdruck untergehenden spätmittelalterlichen Kultur war? Zuallererst steht im besten medienarchäologischen Sinne die "Erdung", d. h. Aufklärung der technischen Kernvorgänge im Prozeß der "Digitalisierung" welthaftiger Signale an. Verbunden ist damit auch die Herausforderung einer medienarchäologischen Kernthese: Es gibt keine Software (Kittler). Regiert vielmehr nur noch Software? Am Ende ist auch die "Unzeit der Digitalisierung" wortwörtlich zu verstehen, als die Frage nach deren technologischer, negentropischen Zeitenthobenheit.

Literatur
  • Marshall McLuhan, Understanding Media. The Extensions of Man, New York (McGraw Hill) 1964; ders. / Quentin Fiore, Das Medium ist Massage [AO 1967], Frankfurt / M., Berlin, Wien (Ullstein) 1984;
  • Bernard Loriferne, Analog-Digital and Digital-Analog Conversion, London / Philadelphia / Rheine (Heyden) 1982;
  • Friedrich Kittler, Es gibt keine Software, in: ders., Draculas Vermächtnis. Technische Schriften, Leipzig (Reclam) 1993, 225-242;
  • Timothy Scott Barker, Time and the Digital. Connecting Technology, Aesthetics, and a process Philosophy of Time, Hannover, New Hampshire (Darmouth College Press) 2012.
Bemerkung

Liebe Studierende,

anbei der Link zur Vorlesung:


https://www.musikundmedien.hu-berlin.de/de/medienwissenschaft/medientheorien/vorlesung

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2020/21. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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