Seit 2003 findet alle zwei Jahre eine Studierendenkonferenz gemeinsam mit der Orthodoxen Geisteswissenschaftlichen Sankt Tichon-Universität in Moskau statt.
Auf der Konferenz im Sommer 2021 in Berlin werden wir uns mit dem Thema „Christentum und Nation“ befassen. Es ist in beiden Traditionen sehr unterschiedlich „besetzt“: Während die meisten orthodoxen Kirchen einen engen Zusammenhang zwischen der jeweiligen nationalen Kultur und der orthodoxen Kirche sehen, ist das Verhältnis in den deutschen protestantischen Kirchen nach der Aufhebung des landesherrlichen Kirchenregiments und nach den einschlägigen Verirrungen im (Vorfeld des) Dritten Reich(es) so prekär wie der Begriff der Nation insgesamt. Doch auch die Orthodoxe Kirche hat 1872 die Übertragung des Nationalitätenprinzips auf Kirchenstrukturen, d.h. die nationale Aufspaltung der Kirche, als häretisch verurteilt.
Im Seminar werden wir uns zunächst auf die deutsche Situation konzentrieren und uns mit einigen wichtigen geschichtlichen Stationen der Verhältnisbestimmung von Kirche und Nation befassen sowie mit der gegenwärtigen Diskussion. In den letzten drei Sitzungen soll es dann um das Verhältnis von Kirche und Nation in der Orthodoxie gehen.
Das Seminar beginnt nach Weihnachten, schließt aber die Teilnahme an der Studierendenkonferenz ein, die im Sommersemester stattfinden wird (voraussichtlich 5.7.-11.7.2021). Zu Beginn werden Themen für Referate vergeben werden, die in Gruppenarbeit begleitend zum Seminar erarbeitet und dann bei der Studierendenkonferenz im Juli gehalten und diskutiert werden.
Die Termine: ab dem 05.01. bis zum 23.02.2021, jeweils Dienstag von 16-18 Uhr; weitere Termine dann während der Studierendenkonferenz voraussichtlich am 05.07., 06.07., 08.07., 09.07.2021. |