Kommentar |
Gefühle und Emotionen hatten in Philosophie und Theologie lange Zeit einen ziemlich schweren Stand. Sie würden der Rationalität und einem Sinn für die Realitäten im Wege stehen. Dieses vereinfachte und zugleich zu einfache Bild hat sich drastisch gewandelt: Gefühle und Emotionen haben, so meinen manche, ihre eigene Rationalität, tragen zu Wertungen und Orientierungen bei, machen unser Leben nicht nur intensiver, sondern überhaupt erst möglich. Vor diesem Hintergrund soll im Seminar gefragt werden, welchen Bezug Gefühle und Emotionen zum Glauben haben - und umkehrt: was der Glaube für die Struktur der Emotionalität austragen könnte. Das Seminar führt dabei sowohl in den sehr lebendigen Diskurs neuerer Theorien der Emotionen ein wie auch in Grundfragen der Systematischen Theologie und Religionsphilosophie überhaupt.
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Literatur |
Roderich Barth und Christopher Zarnow (Hg.), Theologie der Gefühle, Berlin / Boston: De Gruyter, 2015.
Christoph Demmerling und Hilge Landweer, Philosophie der Gefühle. Von Achtung bis Zorn, Stuttgart / Weimar: J.B. Metzler, 2007.
Sabine Döring (Hg.), Philosophie der Gefühle, Frankfurt a.M.: Suhrkamp, (2009) 42018.
Ingrid Vendrell Ferran, „Religious Emotion as a Form of Religious Experience“, in: Journal of Speculative Philosophy 33:1 (2019), 78-101. |