Kommentar |
Die Vergangenheit ist vergangen. Deshalb haben wir kein Wissen von ihr. Wir wissen nur von den Überresten, die uns die Verstorbenen aus der Vergangenheit überlassen haben. Wir müssen auswählen, was wir für wesentlich halten, und diese Auswahl hängt von unseren Fragen ab, die wir an die Überreste stellen. Aus den Fragen erwächst die historische Wirklichkeit. Deshalb verändert sich die Geschichte mit unseren Fragen. Und deshalb ist sie ein Gegenstand des Streits. Das Seminar befasst sich mit historischen Kontroversen, die zwischen Historikern, Schriftstellern und Publizisten ausgetragen wurden und fragt nach den sozialen und kulturellen Orten, an denen sie ausgetragen wurden und wirkungsmächtig werden konnten. |
Literatur |
Erhard Schütz/Wolfgang Hardtwig (Hrsg.), Keiner kommt davon. Zeitgeschichte in der Literatur nach 1945, Göttingen 2008;
Hans-Ulrich Wehler, Die Herausforderung der Kulturgeschichte, München 1998;
Richard Evans, Im Schatten Hitlers? Historikerstreit und Vergangenheitsbewältigung in der Bundesrepublik, Frankfurt am Main 1991;
Lutz Raphael, Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme. Theorien, Methoden, Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart, München 2003;
Georg Iggers, Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert, Göttingen 1996, 2. Aufl. |