Kommentar |
Das Wirken der kirchlichen Institutionen im Nationalsozialismus ist von außen bereits kritisch beleuchtet worden, doch fehlt bisher eine vertiefte Analyse kirchlichen Verwaltungshandelns in der Zeit vor, während und nach dem „Dritten Reich“. Am Beispiel des Berliner Regionalkonsistoriums der evangelischen Kirche wird das Seminar mit biographischen und institutionengeschichtlichen Ansätzen diese Analyse vorantreiben. Als Dozierende und Mitarbeitende der kirchlichen Verwaltung wollen wir gemeinsam mit den Teilnehmenden des Q-Teams eine neue Forschungsperspektive ermöglichen. Das Seminar ist als interdisziplinäre Veranstaltung konzipiert und richtet sich fachübergreifend an Studierende. Wegen der Nähe zum NS-Machtzentrum und einer entsprechend guten Archivlandschaft – in Spezialarchive sind Exkursionen geplant – können wir in diesem Themenfeld mit dem Ansatz des forschenden Lehrens eigene studentische Arbeiten gut realisieren. Unsere Forschungsfragen können beispielsweise zu biographischen Miniaturen über leitendes Personal der kirchlichen Verwaltung oder zu institutionengeschichtlichen Abrissen über die Interaktion von Strukturen und Personen im Staat-Kirche-Verhältnis führen. Die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse und weiterführenden Fragestellungen des Seminars sollen nach Abschluss der interessierten Öffentlichkeit präsentiert werden – beispielsweise durch eine Ausstellung oder Publikation. |