Zum Teil bis ins 20. Jahrhundert hinein waren die Regionen des Balkans/Südosteuropas jahrhundertelang Bestandteile des Osmanischen oder Habsburgerreiches gewesen. Beide Imperien zerfielen in der Folge des Ersten Weltkriegs. Dieses Kolloquiums befasst sich mit der Bedeutung von (post-)imperialen Deutungsansätzen für eine Geschichte Südosteuropas im 20. Jahrhundert. In einer allgemeinen Einführung setzen wir uns mit Positionen des neuen Buchs von Jens-Oliver Schmitt mit dem Titel „Der Balkan im 20. Jahrhundert. Eine postimperiale Geschichte“ auseinander. Daran anknüpfend wird zu folgenden drei thematisch-zeitlichen Schwerpunkten gearbeitet: 1) Desintegration der imperialen Gesellschaft und Aufbruch in ein neues Zeitalter.
2) Die tiefgreifende Zäsur des Zweiten Weltkriegs in Südosteuropa und der sozialistische Neuanfang. 3) Sozialistische (Des-)Integration und post-sozialistische Transitionsdynamiken. Mit Bezug auf aktuelle Forschungen von NachwuchsforscherInnen, die am LS für Südosteuropäische Geschichte promovieren, werden somit insgesamt sehr aktuelle theoretische und methodische Probleme des Fachs gemeinsam reflektiert werden. |