Kommentar |
In diesem Seminar diskutieren wir das Verhältnis von Geschlecht und Gewalt in der europäischen Zwischenkriegszeit. Wir fragen danach, wie Krieg und Gewalterfahrungen die Konstruktion und den Wandel von Geschlechterordnungen beeinflusst haben. Gleichzeitig fragen wir nach Konzeptionen von Männlichkeit und Weiblichkeit in Armeen, paramilitärischen Gruppen und Friedensbewegungen. Gewissermaßen wollen wir durch die Geschlechter- und Gewaltgeschichte auf größere Transformationsprozesse in den europäischen Nationalstaaten zwischen den beiden Weltkriegen zu schauen. Dabei interessieren uns nationalstaatliche Entwicklungsstränge und ihre Vernetzung miteinander (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien, Polen) genauso wie Wandel in mikrohistorischen Räumen. Methodisch steht die Arbeit mit exemplarischen Quellen im Mittelpunkt des Seminars, das sich als Einführung in geschichtswissenschaftliche Fachdebatten zur europäischen Zwischenkriegszeit versteht. |
Literatur |
Robert Gerwarth / John Horne (Hg.), War in Peace. Paramilitary Violence in Europe after the Great War, Oxford 2012.
Themenheft Violence and Society after the First World War, in: Journal of Modern European History 1 (2003), Heft 1.
Gabriele Metzler / Dirk Schumann (Hg.), Geschlechter(un)ordnung und Politik in der Weimarer Republik, Bonn 2016. |