Kommentar |
Die Rekonstruktion nicht bezeugter Sprachstufen in der Vorgeschichte indogermanischer Einzelsprachen ist immer noch ein Kernthema und wichtiges Ziel der Historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft. Dabei handelt es sich durchaus nicht nur um die Erschließung der urindogermanischen Grundsprache, sondern – methodisch völlig gleichwertig – auch um die Ermittlung der z.B. den germanischen, slawischen oder iranischen Sprachen unmittelbar vorausgehenden Stufen des Urgermanischen, Urslawischen und Uriranischen oder gar um die Erschließung der zu postulierenden einheitlichen Vorstufe einer synchronen einzelsprachlichen Dialektvielfalt. Im Seminar werden Methoden zur Rekonstruktion dieser hypothetischen Vorstufen vorgestellt, ihre Anwendungsmöglichkeiten besprochen und ihre Aussagekraft kritisch beleuchtet. |
Literatur |
Anttila, Raimo. 1989. Historical and comparative linguistics. Second revised edition. Amsterdam (u.a.): Benjamins. (CILT; 6). Campbell, Lyle. 2004. Historical Linguistics. Second edition. Edinburgh: Edinburgh Univ. Press, 2004. Fox, Anthony. 1995. Linguistic reconstruction. An introduction to theory and method. Oxford: University Press. Katičić, Radoslav. 1970. A Contribution to the General Theory of Comparative Linguistics. The Hague: Mouton. |