Kommentar |
Philosophische Fakultät III, Institut für Kultur- u. Kunstwissenschaften Das Lesen von Spuren und Zeichen ist eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Doch erst seit der Jahrhundertwende begreift man auch Worte, Gesten, Handlungen oder Gegenstände des Alltags als Spuren - also scheinbar nebensächliche Details, die der Aufmerksamkeit leicht entgehen, und für die man erst einen Blick entwickeln muß. So bezeichnete der Historiker Carlo Ginsburg „Spurensicherung“ als das „Paradigma der Moderne“ (1979). Im Europa der Jahrhundertwende sind besonders zwei Namen untrennbar mit dem Blick fürs Detail verbunden: der Meisterdetektiv Sherlock Holmes und der Psychoanalytiker Sigmund Freud. Am Beispiel von Träumen aus Freuds Buch „Die Traumdeutung“ und Kriminalfällen aus der allerersten Geschichte um Sherlock Holmes, „Eine Studie in Scharlachrot“, wollen wir die Suche von Details erforschen und diskutieren. |