Kommentar |
Pierre Bourdieus Soziologie hat sich als Teil des soziologischen Kanons etabliert. In dem Seminar werden wir seine Arbeiten im Lichte ihrer vielstimmigen Kritik betrachten. Im ersten Teil des Seminars rekapitulieren wir Bourdieus Konzepte und Studien mit einem Augenmerk auf innere Widersprüche. Im zweiten Teil beschäftigen wir uns mit der kritische Reflexion seiner Arbeiten, etwa mit dem Vorwurf, er betone die Stabilität sozialer Ordnung. Im dritten Teil lesen wir Ansätze, die entweder
Bourdieus Konzepte revidieren und weiterdenken oder sich grundsätzlich von seiner Soziologie abgrenzen, z.B. Tony Bennett u.a.: „Culture, Class, Distinction“ und Bernard Lahires Pluralisierung des Habituskonzepts sowie die Soziologie der Kritik (Luc Boltanski, Laurent Thévenot, Ève Chiapello) und die Akteur-Netzwerk-Theorie, die beide pragmatistische Motive aufgreifen. |
Literatur |
Barlösius, Eva (2006): Pierre Bourdieu. Frankfurt a. M./ New York.
Bourdieu, Pierre (2001): Meditationen. Zur Kritik der scholastischen Vernunft. Frankfurt a. M.
Calhoun, Craig/ LiPuma, Edward/ Postone, Moishe (Hg.) (1993): Bourdieu: Critical perspectives. Chicago.
Fröhlich, Gerhard/ Rehbein, Boike/ Schneickert, Christian (2009): Kritik und blinde Flecken. In: Fröhlich, Gerhard/ Rehbein, Boike (Hg.): Bourdieu-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart/ Weimar, S. 401–407. |