Kommentar |
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Das Seminar beschäftigt sich mit den Motivationen, Lebensläufen und Asienbildern von "deutschen" Asienfahrern des 18. Jahrhunderts. "Deutsch" bezieht sich in dieser vornationalen Zeit auf Personen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, konnte also beispielsweise auch den schweizer oder österreichischen Raum umfassen. "Oberdeutsche" Handelshäuser und Kaufleute wie die Welser beteiligten sich schon im 15. Jahrhundert an den Asienreisen der Portugiesen. Mit dem Aufkommen der verschiedenen europäischen Ostindienkompanien verstärkte sich diese Entwicklung und gerade im 18. Jahrhundert zog es zahlreiche "Deutsche" nach Asien.
Sie waren nicht allein als Händler, Soldaten oder Seeleute für die Kompanien tätig, sondern wirkten unter anderem als Missionar, Naturforscher, Handwerker, Apotheker, Arzt oder als Porträtmaler. Zum Teil standen sie auch in Diensten indischer Fürsten. Die Übergänge konnten jedoch fließend sein, wenn sich etwa ein Missionar zeitgleich als Kaufmann, Handwerker, Lehrer oder Naturforscher betätigte oder aber Ärzte, Missionare oder Apotheker botanisierten. Auch gab es regelrechte Überlebenskünstler mit einer beachtlichen sozialen Mobilität, die zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Tätigkeiten ausübten.
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Literatur |
Jürgen G.Nagel: Abenteuer Fernhandel. Die Ostindienkompanien, Darmstadt 2007;
Michael Mann: Indien ist eine Karriere. Biographische Skizzen deutscher Söldner, Ratsherren und Mediziner in Südasien, 1500-1800, in: Markus A. Denzel (Hg.): Deutsche Eliten in Übersee, (16. bis frühes 20. Jahrhundert), St. Katharinen 2006, S. 249-289. |